Wenn der Zahnarzt bohren muss – Ablauf, Schmerzen und Heilung
Haben Sie ein Loch im Zahn? Dann kommt höchstwahrscheinlich der Bohrer in Ihrer Zahnarztpraxis zum Einsatz! Was dabei genau passiert, können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
Es wird gebohrt!
Nun ist es doch passiert! Genau an dem hintersten Backenzahn, den Sie mit Ihrer Zahnbürste immer nur so schwer erreichen, haben es sich im Zahnbelag Bakterien so richtig gemütlich gemacht und den Zahnschmelz angegriffen.
Jetzt muss Ihr Zahnarzt schnell handeln, um den gesunden Teil des Beißers vor weiterem Schaden zu bewahren und zu verhindern, dass sich die Karies weiter ausbreitet. Es wird gebohrt!
Zugang durch die Zahnsubstanz und losgeschaufelt!
Meist reicht eine Sitzung in der Zahnarztpraxis aus, um einen kariösen Zahn zu versorgen. Zunächst legt sich Ihr Zahnarzt einen geeigneten Zugang zur Karies durch die gesunde Zahnhartsubstanz an – meist mithilfe eines schnell rotierenden, diamantbeschichteten, wassergekühlten Bohrers.
Danach wird dann die beschädigte Substanz des betroffenen Beißers abgetragen und die Karies möglichst vollständig entfernt. Der Zahnarzt wird dabei aber natürlich gleichzeitig versuchen, möglichst wenig natürliches Zahngewebe abzutragen.
Am häufigsten werden hierbei die sogenannten Diamantschleifer eingesetzt, welche die betroffene Zahnsubstanz rotierend herausschaufeln. Bei kleineren kariösen Stellen kann die Karies auch mit Handinstrumenten wie mit einem kleinen Löffel herausgekratzt werden.
Während der Behandlung wird der betroffene Zahn mit einem Wasser-Luft-Gemisch gut gekühlt und gleichzeitig gereinigt. Überschüssiges Wasser, Speichel und die herausgebohrte Karies werden stetig mit einem Absaugschlauch entfernt.
Bohren ohne Schmerzen
Bohren kann – je nach Tiefe des Lochs im Zahn ‒ zu Schmerzen führen. Denn durch den Druck und die Vibration des Bohrers werden die Nervenfasern gereizt. Auch die Wärme, die am Bohrer entsteht, und das kalte Wasser beim Spülen können Schmerzen verursachen.
Vor der Behandlung können Sie sich aber für eine lokale Betäubung entscheiden. Beim Bohren sollten Sie dann in der Regel keine Schmerzen im betroffenen Bereich empfinden, sondern lediglich ein gewisses Druckgefühl.
Die Welt nach dem Bohren
Nach dem Bohren wird das Zahnmaterial, das durch die Karies und die Behandlung verloren gegangen ist, ersetzt, damit der Beißer seine Kaufunktion nach der Behandlung wieder mit voller Kraft aufnehmen kann.
Ein durch Karies geschädigter Zahn lässt sich mit verschiedenen Arten von Zahnfüllungen versorgen. Je nach verwendetem Füllmaterial muss der Beißer dabei anders auf den jeweiligen Werkstoff vorbereitet werden. Damit die neue Füllung am Ende optimal sitzt und Ihr Biss wieder perfekt passt, wird Ihr Zahnarzt sie nach dem Aushärten fein einschleifen und polieren.
Wenn die natürliche Zahnkrone des betroffenen Beißers durch die Karies sehr stark zerstört ist, wird hingegen eine passgenaue Krone hergestellt und eingesetzt, um den Restzahn zu schützen. Weitere interessante Informationen zu diesen Themen können Sie in unseren Blog-Beiträgen „Zahnersatz – lieber herausnehmbar oder festsitzend?“ und „Welche Füllung ist die beste?“ nachlesen. Ihr Wissen hierzu können Sie auch in unserem Quiz zum Thema „Füllungen“ testen.
Nach dem Bohren können einige Tage lang leichte Schmerzen und Schmerzempfindlichkeit auftreten. Kurzfristig können Sie diese mit leichten schmerzstillenden Mitteln sowie Kühlkompressen lindern. Falls die Schmerzen länger anhalten sollten, wenden Sie sich bitte erneut an Ihre Zahnarztpraxis – bei leichtem bis mittelschwerem Kariesbefall ist nach der Entfernung jedoch meist keine Nachkontrolle notwendig.
Zu guter Letzt noch das Wichtigste: Um einen erneuten Kariesbefall zu verhindern, sollten Sie unbedingt auch nach der Behandlung Ihre Zähne gründlich und regelmäßig putzen! Vergessen Sie dabei auch die Zahnzwischenräume nicht – und denken Sie zusätzlich an die Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt!
Möchten Sie gleich einen Termin vereinbaren oder haben Sie noch weitere Fragen zum Thema? Dann können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.