Weisheitszahn-Entzündung – Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Tipps

Wenn sich Weis­heits­zähne entzünden, müssen Sie sich auf starke Schmerzen gefasst machen. Wie es hierzu kommen kann, welche Symptome auftreten und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.

Wie entstehen Weisheitszahn-Entzündungen?

Weis­heits­zähne stellen ein Über­bleibsel aus der Stein­zeit dar. Damals mussten die Menschen ihr Essen noch unver­ar­beitet zerkauen und haben sich viel­leicht über ihre hintersten Beißer gefreut. Heut­zu­tage nützen uns die Weis­heits­zähne jedoch recht wenig – im Gegen­teil: Sie bringen meist einige Heraus­for­de­rungen mit sich.

Entzün­dungen an den Weis­heits­zähnen können verschie­dene Ursa­chen haben. Häufig ist im Kiefer nicht ausrei­chend Platz für die Weis­heits­zähne vorhanden, sodass es zu Problemen beim Zahn­durch­bruch kommt. Der betrof­fene Weis­heits­zahn bricht in diesem Fall dann entweder gar nicht oder nur teil­weise und Stück für Stück durch. Gerade im letzten Fall können Bakte­rien nun sehr leicht in den Raum zwischen Zahn und offenem Zahn­fleisch eindringen und dort – bei jedem weiteren kleinen Schub – Entzün­dungen verursachen.

Ein weiterer Grund für Weis­heits­zahn-Entzün­dungen stellt eine mangelnde Mund­hy­giene dar. Denn weil es sehr schwierig ist, mit der Zahn­bürste den hintersten Rand Ihrer Mund­höhle zu errei­chen, kann sich dort schnell Belag absetzen und einen idealen Nähr­boden für Bakte­rien bilden. So steigt hier also zusätz­lich das Risiko für Entzün­dungen und Karies.

Symptome einer Weisheitszahn-Entzündung

Typi­sche Anzei­chen für eine Entzün­dung von Weis­heits­zähnen sind ein gerö­tetes und geschwol­lenes Zahn­fleisch sowie Zahn- und Kiefer­schmerzen, die auch in die umlie­gende Kopf‑, Ohr- und Hals­re­gion ausstrahlen können.

Zusätz­lich kann das Zahn­fleisch Zahn­fleisch­ta­schen bilden und eitrig sein. Hier­durch kommt es häufig auch zu Mund­ge­ruch. Darüber hinaus können Druck­ge­fühle am Kiefer, Schwie­rig­keiten beim Öffnen des Mundes und beim Kauen sowie Schluck­be­schwerden auftreten.

Wenn die Entzün­dung schon fort­ge­schritten ist, können auch allge­meine Beschwerden wie Unwohl­sein, Fieber und geschwol­lene Lymph­knoten hinzukommen.

Weisheitszahn-Entzündung – ab zum Zahnarzt

Wenn Sie unter den genannten Beschwerden leiden, sollten Sie unbe­dingt schnellst­mög­lich Ihrem Zahn­arzt einen Besuch abstatten. Dieser wird Ihr Gebiss gründ­lich unter­su­chen, den Zustand Ihrer Weis­heits­zähne beur­teilen und fest­stellen, ob eine Entfer­nung notwendig ist oder ob – abhängig von der konkreten Ursache und auch davon, wie weit die Entzün­dung bereits fort­ge­schritten ist – andere Behand­lungs­op­tionen zur Verfü­gung stehen.

Wann immer es möglich ist, sollten natür­liche Zähne zwar erhalten werden.

Im Fall einer akuten Weis­heits­zahn-Entzün­dung kann Ihr Zahn­arzt zum Beispiel den Raum zwischen Zahn­fleisch und Zahn gründ­lich reinigen und gege­be­nen­falls Sekret ablassen, um die Bakte­rien zu besei­tigen. Außerdem kann er in schweren Fällen auch ein Anti­bio­tikum verschreiben.

Häufig treten Probleme mit den Weis­heits­zähnen aber immer wieder auf, weshalb eine Weis­heits­zahn­ent­fer­nung in vielen Fällen sinn­voll ist und oft von Ihrem Zahn­arzt empfohlen wird. Nur so können dann zukünf­tige Entzün­dungen verhin­dert und Ihre Mund­ge­sund­heit gesi­chert werden. Weitere Gründe für eine Weis­heits­zahn-Extrak­tion und noch mehr Infor­ma­tionen hierzu können Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Weis­heits­zähne – warum sie oft raus müssen“ nach­lesen. Ihr Wissen können Sie auch in unserem Quiz zum Thema „Weis­heits­zähne“ testen.

Vor einer Weis­heits­zahn­ent­fer­nung muss übri­gens unbe­dingt erst einmal die Entzün­dung voll­ständig abheilen, damit eine Ausbrei­tung der Infek­tion, Blutungen und eine gestörte Wund­hei­lung vermieden werden.

Erste-Hilfe-Tipps: Was tun, wenn ein Weisheitszahn entzündet ist?

Wenn Sie aus irgend­einem Grund nicht direkt zu Ihrem Zahn­arzt gehen können, können Ihnen zur Über­brü­ckung auch ein paar Haus­mittel helfen und ein biss­chen Linde­rung verschaffen.

So können Sie die betrof­fene Stelle zum Beispiel von außen mit einem Kühl­akku, einem kalten, feuchten Tuch oder einem Eisbeutel kühlen, um Ihre Schmerzen zu lindern und Schwel­lungen abklingen zu lassen. Achten Sie dabei bitte darauf, dass Sie den Kühl­akku oder den Eisbeutel nicht direkt auf Ihre Haut legen, sondern vorher mit einem Hand­tuch umwickeln.

Zusätz­lich können Sie Salz­lö­sungen, anti­bak­te­ri­elle Mund­spü­lungen aus der Apotheke oder auch entzün­dungs­hem­mende Tees aus Salbei, Pfef­fer­minze oder Kamille als Spülungen einsetzen. Schmerz­mittel können eben­falls helfen.

Versu­chen Sie außerdem, den betrof­fenen Bereich zu schonen und vermeiden Sie das Kauen auf der entspre­chenden Seite. In jedem Fall sollten Sie auch bei starken Schmerzen weiterhin auf eine gründ­liche Mund­hy­giene achten! Putzen Sie Ihre Zähne vorsichtig und greifen Sie gege­be­nen­falls auf eine weiche Zahn­bürste, Mund­spü­lungen oder anti­bak­te­ri­elle Gels zurück.

Haus­mittel können im besten Fall Ihre Beschwerden vorüber­ge­hend lindern. Das ursäch­liche Problem lösen sie jedoch nicht. Darum sollten Sie bei einer Weis­heits­zahn-Entzün­dung auf jeden Fall so schnell wie möglich Ihren Zahn­arzt aufsuchen.

Möchten Sie direkt einen Termin verein­baren oder haben Sie weitere Fragen zum Thema? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

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