Was können Sie tun, wenn der Knochen im Kiefer schwindet?
Ein Kieferknochen, der sich abbaut – das klingt nicht gut und kann einige unangenehme Folgen nach sich ziehen. Was die häufigsten Ursachen für so einen Knochenschwund sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, können Sie in diesem Blog-Beitrag nachlesen.
Die Knochen in Ihrem Körper unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau und können sich auf diese Weise an veränderte Belastungen anpassen. So können zum Beispiel Knochenbrüche heilen, indem das betroffene Gewebe wieder zusammenwächst. Auf der anderen Seite können sich Knochen durch Erkrankungen und falsche Belastungen aber auch abbauen.
Ursachen für Knochenschwund im Kiefer
Ihr Kieferknochen kann zum Beispiel aufgrund von Entzündungsprozessen wie einer Parodontitis schwinden. Wenn Sie Ihre Zähne nicht gründlich putzen, können sich nämlich bakterielle Beläge am Zahnfleischrand ansammeln und eine Zahnfleischentzündung hervorrufen. Wenn diese unbehandelt bleibt, kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln, eine tiefgehende Entzündung des Zahnhalteapparats. Sie greift nun den Kieferknochen an, führt zu einem Zahnfleischrückgang und kann sogar dafür sorgen, dass Ihnen völlig gesunde Zähne ausfallen, die im schwindenden Knochen keinen Halt mehr finden. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Parodontitis: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten“.
Eine weitere Ursache für Kieferknochenabbau stellen fehlende Zähne – zum Beispiel durch einen Zahnunfall oder in Folge einer Karies – dar. Die Zahnwurzeln Ihrer natürlichen Beißer übertragen nämlich den Druck beim Kauen gleichmäßig auf den Kieferknochen und machen ihn widerstandsfähiger und stärker. Wenn nun ein Zahn fehlt und über einen längeren Zeitraum nicht ersetzt wird, bleibt dieser Druck aus und der Knochen wird an dieser Stelle nicht mehr belastet. Er verliert an Dichte und Kraft und bildet sich allmählich zurück.
Außerdem können lokal entzündliche Prozesse im Kieferknochen und ein zu starker Druck durch Zähneknirschen zu einem Kieferknochenschwund führen. Ebenfalls kann ein altersbedingter Knochenschwund – die sogenannte Osteoporose – auftreten. Hierbei baut der Körper mehr Knochensubstanz ab, als er wieder aufbaut. Dadurch entstehen Hohlräume, die Knochen werden porös und es kommt leichter zu Knochenbrüchen.
Was tun bei Knochenschwund im Kiefer?
Um den Abbau Ihres Kieferknochens zu stoppen, kann Ihr Zahnarzt zum einen durch eine professionelle Zahnreinigung dafür sorgen, dass bakterielle Entzündungen eingedämmt werden und der Zahnhalteapparat nicht weiter angegriffen wird. Zum anderen können fehlende Zähne (am besten so schnell wie möglich) durch Zahnimplantate ersetzt werden. Diese schützen dann Ihren Kieferknochen, da auch sie als künstliche Zahnwurzeln Kaukräfte auf den Knochen übertragen. Wenn die Implantate zeitnah nach einem Zahnverlust gesetzt werden, können sie Substanzverluste des Knochens verhindern oder zumindest sehr stark reduzieren. Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie auch in unseren Blog-Beiträgen „So läuft eine Zahnimplantation ab“ und „Interview zum Thema ‚Implantation‘“ nachlesen.
Ist Ihr Kieferknochen bereits so weit zurückgebildet, dass er kein ausreichend stabiles Fundament mehr für die künstlichen Wurzeln von Zahnimplantaten darstellt? Dann muss vor dem Einsetzen ein Knochenaufbau durchgeführt werden. Bei diesem chirurgischen Eingriff wird der vorhandene Knochen mit körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial an der betroffenen Stelle aufgefüllt. Es stehen hierfür verschiedene Methoden zur Auswahl – sie alle werden in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Knochenschwund vorbeugen
Um zu verhindern, dass es überhaupt zu einem Abbau Ihres Kieferknochens und einem aufwendigen Knochenaufbau kommt, können Sie einiges tun.
Wichtig ist natürlich, dass Sie Ihre Zähne immer gründlich putzen und die regelmäßigen Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt wahrnehmen, damit dieser entsprechende Veränderungen im Bereich des Kiefers frühzeitig erkennen und behandeln kann. Insbesondere wenn Sie Beschwerden im Mundraum bemerken oder sogar einen Zahn verloren haben, sollten Sie sich möglichst bald an Ihren Zahnarzt wenden.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie direkt einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.