So läuft eine Zahnimplantation ab
Wenn Sie einen Zahn verloren haben und einen zuverlässigen Ersatz für ihn benötigen, kann eine Zahnimplantation eine gute Lösung für Sie darstellen. Wie genau so ein Eingriff abläuft, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Zahnimplantate stellen heutzutage eine beliebte Lösung dar, wenn Sie Zahnersatz benötigen. Denn diese verankert Ihr Zahnarzt direkt im Kieferknochen, sodass sie sowohl eine einzelne künstliche Zahnkrone als auch eine Zahnbrücke und sogar eine Prothese tragen können. Zahnimplantate stellen also sozusagen eine künstliche Zahnwurzel dar, die eine sehr starke und solide Basis für beliebigen Zahnersatz bildet.
Erste Schritte vor der OP
Vor dem Eingriff wird Ihr Zahnarzt ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Hierbei erhebt der Mediziner Ihre allgemeingesundheitlichen Daten, um eine seriöse Risikoabwägung vornehmen zu können.
Außerdem werden Sie noch einmal genau untersucht. Hierbei wird festgestellt, ob zum Beispiel noch im Vorfeld zu behandelnde Entzündungen bestehen und ob genug Knochen für das Implantat vorhanden ist oder ob vor der OP noch ein Knochenaufbau durchgeführt werden muss.
Nun kann Ihr Zahnarzt einschätzen, ob eine Zahnimplantation eine geeignete Lösung für Sie darstellt und wenn ja, welche Versorgung und wie viele Implantate Sie genau benötigen.
Was genau passiert bei einer Zahnimplantation?
In der Regel erhalten Sie vor dem Eingriff eine örtliche Betäubung. Sobald diese wirkt, kann die Zahnimplantation auch schon starten.
Zuerst öffnet der Zahnarzt die Mundschleimhaut über dem Kieferknochen an der entsprechenden Stelle mit einem kleinen Schnitt. Er legt nun den Kieferknochen vorsichtig frei. Mittels einer Bohrschablone, die der Mediziner an den Kiefer anlegt, wird die genaue Position im Kieferknochen festgelegt und das Implantat in die korrekte Position gebracht.
Nun setzt der Zahnarzt spezielle Bohrer aufsteigender Größe an den Kiefer an und sorgt dort für genügend Raum für das Implantat. Danach wird dieses in den Kieferknochen eingeschraubt und ersetzt ab jetzt die natürliche Zahnwurzel.
Für das Einsetzen eines einzigen Implantates benötigt ein erfahrener Zahnarzt in der Regel etwa 20 Minuten. Und keine Sorge: Während des Eingriffs werden Sie zwar das Vibrieren des Bohrers spüren, aber keine Schmerzen!
Letzte Schritte – es ist fast geschafft!
Wenn das Implantat vollständig im Knochen sitzt, gibt es zwei Möglichkeiten, wie weiter verfahren werden kann.
Bei der sogenannten geschlossenen Einheilung wird das Zahnimplantat erst mit einer kleinen Verschlussschraube als Deckel versehen. Dann vernäht der Behandler die Wunde über dem Implantat fest, damit dieses gut in den Knochen einheilen kann. Erst wenn dies geschehen ist, erhalten Sie Ihren endgültigen Zahnersatz.
Bei einer offenen Einheilung hingegen steckt der Arzt einen sogenannten Zahnfleischformer auf das Implantat auf und näht diesen ein. Er schaut nun aus der Wunde heraus und ermöglicht es, dass ein provisorischer Zahnersatz angebracht wird. Diese Vorgehensweise bietet sich aus optischen Gründen vor allem bei fehlenden Zähnen im sichtbaren Frontbereich an.
Nach dem Eingriff – Jetzt wird dem Ganzen die Krone aufgesetzt!
Sie haben die Zahnimplantation erfolgreich hinter sich gebracht – trotzdem sollten Sie nun noch einige Hinweise beachten: Verzichten Sie unbedingt vorerst auf Alkohol, Kaffee und Nikotin und vermeiden Sie körperliche Anstrengungen. Kühlen Sie außerdem die betroffene Stelle, damit diese nicht so stark anschwillt, und essen Sie erst dann wieder etwas (möglichst Weiches), wenn die Betäubung nachgelassen hat.
An den nächsten Tagen sollten Sie unbedingt die Termine der vereinbarten Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, damit Ihr Zahnarzt den Heilungsprozess überprüfen und die Fäden ziehen kann. Lassen Sie außerdem Vorsicht beim Zähneputzen walten! Eine gründliche Mundpflege ist auch – oder besonders – nach dem Eingriff sehr wichtig. Die von der OP betroffene Stelle sollten Sie jedoch etwas schonen. In der ersten Zeit nach der Zahnimplantation stellen antibakterielle Mundspüllösungen eine gute Alternative dar.
Das Implantat benötigt meist eine Einheilzeit von mehreren Monaten. Wenn es dann aber fest mit dem Kieferknochen verwachsen und belastbar ist, kann es mit einem Aufbau versehen werden. Auf diesen wird dann der sichtbare Zahnersatz – wie zum Beispiel Zahnkronen, Brücken oder Prothesen – aufgesetzt.
Noch mehr interessante Informationen können Sie in unserem Blog-Beitrag „Interview zum Thema ‚Implantation‘“ nachlesen. Wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben oder einen Termin vereinbaren möchten, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.