Piercing im Mundbereich: Wie Sie Ihre Zähne schützen können

Wenn Sie sich ein Pier­cing im Mund­be­reich setzen lassen – zum Beispiel an Lippe, Lippen­bänd­chen, Wange oder Zunge, entstehen auch einige Risiken für Ihre Zahn­ge­sund­heit. Wie Sie Ihre Beißer am besten schützen können, erfahren Sie hier.

Piercing im Mundbereich – eine Gefahr für Ihre Zähne

Wenn Sie sich im Mund­be­reich piercen lassen, kann sich das negativ auf Ihre Zahn­ge­sund­heit auswirken. Zunächst einmal steigt die Infek­ti­ons­ge­fahr. Denn wenn Sie sich ein Pier­cing neu stechen lassen, tragen Sie eine offene Wunde mit sich herum, die meist erst nach vier bis sechs Wochen leicht verheilt ist. Voll­ständig abge­heilt ist der Gewe­be­kanal jedoch manchmal auch erst nach drei Monaten.

Aber Pier­cings können auch aufgrund der mecha­ni­schen Belas­tung durch die Metall­teile erheb­liche Schäden an Ihrem Zahn­fleisch und Ihren Zähnen verur­sa­chen. So schlägt zum Beispiel ein gewöhn­li­ches Zungen­pier­cing beim Spre­chen und Kauen immer wieder an Ihre Zähne. Oft entwi­ckeln die Träger sogar die Ange­wohn­heit, mit ihrem Pier­cing im Mund herum­zu­spielen. Dadurch können feine Risse im Zahn­schmelz entstehen, sodass irgend­wann eine umfang­reiche zahn­ärzt­liche Behand­lung notwendig wird. Eine Reizung des Zahn­nervs sowie Kälte- und Hitze­emp­find­lich­keit können eben­falls die Folge sein.

Risiken für Zahnfleisch und Co.

Pier­cings können auf lange Sicht auch Ihrem Zahn­fleisch schaden, wenn sie mit diesem immer wieder in Kontakt kommen. Weil die Metall­teile des Pier­cings ständig Druck auf Ihr Zahn­fleisch ausüben, kann es passieren, dass dieses sich in dem betrof­fenen Gebiet langsam zurück­zieht. Frei­lie­gende Zahn­hälse und Verlet­zungen der Zahn­wurzel können die Folge sein.

Weiterhin können Pier­cings auch zu Schäden an Kronen und Brücken führen, wenn sie immer wieder gegen Ihre Zähne schlagen. Es können sogar Lücken in Ihrem Gebiss entstehen, beispiels­weise wenn ein Pier­cing zwischen Lippe und Kinn Ihre unteren Schnei­de­zähne auseinanderdrückt.

Was können Sie tun?

Infor­mieren Sie sich unbe­dingt vor dem Eingriff ausführ­lich über die Risiken eines Pier­cings im Mund­be­reich. Wenn Sie sich trotz der Gefahren dafür entscheiden, sollten Sie einige Hinweise beachten.

Damit Sie das Entzün­dungs­ri­siko möglichst gering halten, sollten Sie zunächst Ihr Pier­cing-Studio mit Bedacht auswählen. Achten Sie darauf, dass alle Mate­ria­lien steril verpackt sind und das Studio sauber ist. Der Piercer sollte Sie außerdem gut bei der Schmuck­aus­wahl beraten und Sie ausführ­lich über alle Risiken und Spät­folgen aufklären. Eben­falls sollte er Sie vor dem Piercen nach Krank­heiten und Aller­gien fragen und ein neues Paar Hand­schuhe tragen.

Wenn Sie ein Pier­cing im Mund­be­reich tragen, sollten Sie dieses so sauber wie möglich halten und für eine gründ­liche Mund­hy­giene sorgen. Versu­chen Sie außerdem, sich nicht anzu­ge­wöhnen, mit dem Pier­cing im Mund herum­zu­spielen. Achten Sie weiterhin möglichst darauf, dass es auch beim Spre­chen und Kauen nicht in Kontakt mit Ihren Zähnen kommt. Entfernen Sie das Pier­cing darüber hinaus am besten beim Sport.

Am wich­tigsten jedoch ist, dass Sie Ihren Zahn­arzt regel­mäßig besu­chen und Ihre Zähne und Ihr Zahn­fleisch gründ­lich kontrol­lieren lassen. Bei den ersten Anzei­chen einer Schä­di­gung sollte das Pier­cing entfernt werden.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben oder einen Termin verein­baren möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

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