Die Geschichte des Zahnersatzes – dritte Zähne früher und heute

Wenn Sie heut­zu­tage ein Loch im Zahn haben oder einen Beißer verlieren, kann dieser schnell und gut behan­delt oder ersetzt werden. Aber wie haben sich die Menschen in früheren Tagen geholfen? Das erfahren Sie hier.

Das Wissen der Etrusker

Bereits seit frühester Zeit versu­chen die Menschen, ihr Gebiss funk­ti­ons­tüchtig und ästhe­tisch zu erhalten.

So setzten zum Beispiel schon vor über 2.000 Jahren die Kelten festen Zahn­ersatz ein – Archäo­logen entdeckten im Mund eines aufge­deckten Skeletts einen Eisen­stift, der den fehlenden Schnei­de­zahn eines Pati­enten ersetzen sollte.

Beson­ders die Etrusker, die um 1.000 bis 800 v. Chr. vor den Römern im italie­ni­schen Raum siedelten, beschäf­tigten sich mit dem kunst­vollen Ersatz von fehlenden Beißern. Verwendet wurden dazu meist ein oder mehrere mensch­liche oder tieri­sche Zähne. Diese wurden mit Drähten oder breiten Streifen aus Gold an die natür­li­chen Beißer gebunden und auf diese Weise als Brücke im Gebiss verankert.

Finstere Zeiten für Zahnprobleme

Auch die alten Ägypter, Grie­chen und Römer setzten sich intensiv mit dritten Zähnen ausein­ander. Nach dem Unter­gang des römi­schen Reiches ging jedoch leider auch viel zahn­me­di­zi­ni­sches Wissen verloren. Für die Zahn­heil­kunde brachen nun eher düstere Zeiten an.

Problem-Zähne wurden jetzt in der Regel nur noch – natür­lich ohne Betäu­bung – gezogen. In den meisten Fällen wurde gar nicht mehr versucht, sie aufwendig zu restau­rieren oder kunst­voll zu ersetzen.

Prothesen und Zahn­ersatz gab es – wenn über­haupt – nur in sehr einfa­cher und schlecht­sit­zender Ausfüh­rung. So konnten die dritten Zähne die Kauleis­tung meist nicht ersetzen und wurden vor den Mahl­zeiten heraus­ge­nommen. Erst im 18. Jahr­hun­dert wurden Teil- und Voll­pro­thesen entwi­ckelt, bei denen die Zähne besser am Unterbau und der Unterbau besser am Kiefer veran­kert werden konnten.

In der Früh­zeit des Zahn­ersatzes griffen die Menschen vor allem auf natür­liche Mate­ria­lien wie mensch­liche und tieri­sche Zähne, Knochen, Horn und Elfen­bein zurück. Erst ab dem 18. Jahr­hun­dert wurden Mate­ria­lien wie Gold, Silber, Platin oder Porzellan einge­setzt, um natür­liche Beißer zu repa­rieren oder zu ersetzen.

Technische Fortschritte und neue Materialien im 19. und 20. Jahrhundert

Neue Möglich­keiten der Anäs­thesie durch Narko­se­mittel sorgten während des 19. Jahr­hun­derts dafür, dass die Pati­enten eher bereit waren, sich auf eine Therapie einzu­lassen, und dass die Zahn­me­di­ziner nun endlich ruhig arbeiten konnten.

Fort­schritte gab es auch in der Prothetik. So fertigten die Ärzte jetzt heraus­nehm­baren Zahn­ersatz aus bruch­si­cherem Porzellan an, dessen Basis durch Kautschuk relativ ange­nehm zu tragen und indi­vi­duell anpassbar war.

Lange Zeit über hatte außerdem kein guter Zahn­kitt zur Verfü­gung gestanden. Im 19. Jahr­hun­dert wurde dann schließ­lich Zink-Oxyphos­phat als zuver­lässig haltender Zahn­ze­ment entdeckt. Dieser ebnete den Weg der zahn­ärzt­li­chen Versor­gung mit Kronen und Brücken.

Bis in die Mitte des 20. Jahr­hun­derts hinein wurden Mate­ria­lien wie Gold, Silber, Platin, Kautschuk und Keramik einge­setzt, um Zähne zu repa­rieren oder zu ersetzen. Dann kam Titan als mögliche Alter­na­tive hinzu.

Es folgten weitere Entwick­lungen in der Zahn­me­dizin. So wurden unter anderem Bohr­ma­schinen, Rönt­gen­strahlen, neue zuver­läs­sige Betäu­bungs­mittel und die ersten Implan­tate eingesetzt.

Zahnersatz heute

Heut­zu­tage helfen Computer bei der Funk­ti­ons­dia­gnostik und gut gear­bei­tete Zahn­brü­cken, Zahn­kronen und Implan­tate können dauer­haft, schmerz­frei, steril und sicher in Ihrem Mund unter­ge­bracht werden.

Welche Möglich­keiten Ihnen hierbei offen­stehen, erfahren Sie in unseren Blog-Beiträgen „Dritte Zähne – was kommt auf mich zu?“, „Welche Füllung ist die beste?“ und „Zahn­ersatz – lieber heraus­nehmbar oder fest­sit­zend?“. Ihr Wissen hierzu können Sie auch in unserem Quiz zum Thema „Zahn­ersatz“ testen.

Haben Sie weitere Fragen oder möchten Sie einen Termin verein­baren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

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