Weisheitszahnentfernung: Dauer, Ablauf und Tipps für die Zeit nach der OP

Es ist so weit – die Weis­heits­zähne müssen raus! Was bei der OP genau passiert und wie Sie sich nach dem Eingriff verhalten sollten, lesen Sie hier.

Wenn die Weisheitszähne drücken

Unsere Weis­heits­zähne brechen in der Regel zwischen dem 16. und 25. Lebens­jahr durch und müssen sich dann in eine meist schon voll­stän­dige Zahn­reihe einglie­dern. Dabei gibt es in den wenigsten Fällen ausrei­chend Platz für sie – und deshalb sind die Problem­beißer berüch­tigt dafür, Schmerzen, Entzün­dungen und Zahn­fehl­stel­lungen zu verursachen.

Um diese Folgen zu vermeiden, ist es oft sinn­voll, die Weis­heits­zähne zu entfernen. Mehr Infor­ma­tionen hierzu können Sie auch in unseren Blog-Beiträgen „Weis­heits­zähne – warum sie oft raus müssen“ und „Weis­heits­zahn-Entzün­dung – Ursa­chen, Symptome und Erste-Hilfe-Tipps“ nach­lesen. Ihr Wissen hierzu können Sie in unserem Quiz zum Thema „Weis­heits­zähne“ testen.

Wie läuft eine Weisheitszahnentfernung ab?

Für Ihre Praxis ist die Weis­heits­zahn-OP ein Routi­ne­ein­griff und kann problemlos ambu­lant durch­ge­führt werden. Zunächst werden Sie gründ­lich unter­sucht. Mithilfe eines Rönt­gen­bildes kann der Kiefer­chirurg sich die Lage Ihrer Weis­heits­zähne genau ansehen, den Eingriff planen und mit Ihnen bespre­chen, ob alle Weis­heits­zähne in einer Behand­lung entfernt werden sollen.

Meist reichen lokale Betäu­bungs­spritzen für eine Weis­heits­zahn-OP aus – selbst dann, wenn alle vier Weis­heits­zähne zugleich gezogen werden. Bei aufwen­di­geren Eingriffen oder bei großen Ängsten können aber auch eine Voll­nar­kose oder eine Sedie­rung zum Einsatz kommen.

Nachdem die betrof­fene Stelle betäubt worden ist und Sie keine Schmerzen mehr spüren können, kann der Eingriff beginnen. Zunächst wird das Zahn­fleisch geöffnet und zur Seite geklappt. Mit spezi­ellen Werk­zeugen wird der Weis­heits­zahn dann zugäng­lich gemacht und dessen Zahn­krone frei­ge­legt. Wenn die Posi­tion des Beißers im Kiefer dies zulässt, wird der Zahn voll­ständig in einem Stück entfernt. Wenn der Beißer hingegen schräg oder so ungünstig liegt, dass der Zahn­arzt ihn nicht ziehen kann, zerlegt und entfernt er ihn in mehreren Teilen. Zum Schluss wird das OP-Areal noch desin­fi­ziert, das Zahn­fleisch wieder zuge­klappt und die Wunde vernäht. Dann geht es – je nach Plan – mit dem nächsten Beißer weiter.

Dauer der Weisheitszahn-OP

Das Entfernen eines einzelnen Weis­heits­zahns dauert in den meisten Fällen nicht länger als 20 Minuten. Je nach Anzahl der zu entfer­nenden Zähne, der Komple­xität des Eingriffs sowie der gewünschten Form der Anäs­thesie kann die benö­tigte Zeit jedoch deut­lich von Patient zu Patient vari­ieren. Wenn alle vier Weis­heits­zähne gleich­zeitig heraus­ge­nommen werden, kann die Opera­tion in Einzel­fällen bis zu eine Stunde lang dauern.

Nach der OP treten bei den meisten Pati­enten ziehende Schmerzen und Schwel­lungen im Gesicht auf – das ist völlig normal. Je nachdem, wie kompli­ziert die OP war und wie viele Zähne der Chirurg gleich­zeitig entfernt hat, sind die Beschwerden von Patient zu Patient verschieden.

Ihr Zahn­arzt wird Ihnen aber ein Schmerz­mittel, even­tuell auch Anti­bio­tika, für die nächste Zeit verschreiben und nach wenigen Tagen schon werden Ihre Beschwerden deut­lich abklingen.

In den meisten Fällen ist die Wunde im Kiefer nach sieben Tagen bereits so gut verheilt, dass Ihr Zahn­arzt die Fäden ziehen kann. Bei diesem Termin und auch bei den späteren Nach­kon­trollen wird er noch einmal ganz genau über­prüfen, ob der Heilungs­pro­zess ordnungs­gemäß verläuft.

Wenn Sie nach der OP starke Beschwerden, auch nach mehreren Tagen noch pochende Schmerzen an der operierten Stelle haben oder starke, nicht nach­las­sende Nach­blu­tungen und Fieber­schübe auftreten, sollten Sie unbe­dingt schon vorher Ihren Arzt aufsuchen.

Tipps für die Zeit nach der OP

Wenn Sie früh­zeitig nach der Weis­heits­zahn-OP die Wunde kühlen, können Sie die auftre­tenden Schwel­lungen verrin­gern. Nutzen Sie hierfür am besten umwi­ckelte Kühl­packs oder kalte Waschlappen.

Ruhen Sie sich außerdem unbe­dingt aus und verzichten Sie auf Sport und körper­lich anstren­gende, Blut­druck-stei­gernde Tätig­keiten und Wärme wie Sauna- und Sola­ri­um­be­suche. Lagern Sie darüber hinaus Ihren Ober­körper und Kopf nach der OP am besten hoch, damit der Blut­druck in der Wund­re­gion nicht steigt. So tritt weniger Blut aus und eine über­mä­ßige Schwel­lung kann vermieden werden. Sie sollten idea­ler­weise auch nachts etwas erhöht schlafen.

Denken Sie daran, ausrei­chend viel zu trinken – zum Beispiel stilles Wasser oder lauwarmen Kamil­lentee.  Am besten nehmen Sie nach der OP weiche, flüs­sige und kühle oder lauwarme Lebens­mittel zu sich. Meiden Sie heiße, harte, krüme­lige, scharfe und kleb­rige Nahrungsmittel.

Weil Nikotin, Alkohol und koffe­in­hal­tige Getränke die Wund­hei­lung beein­träch­tigen können, sollten Sie während der Zeit der Heilung auf diese Stoffe eben­falls verzichten. Und weil Milch­säu­re­bak­te­rien Infek­tionen verur­sa­chen können, sollten Sie zusätz­lich idea­ler­weise auch ein paar Tage lang Milch­pro­dukte meiden.

Achten Sie weiterhin auf eine vorsich­tige Mund­hy­giene! Nach der Entfer­nung der Weis­heits­zähne können Sie Ihre übrigen Beißer mit einer weichen Zahn­bürste putzen – die Wunde und ihre unmit­tel­bare Umge­bung sollten Sie dabei jedoch unbe­dingt aussparen. Hilf­reich und reini­gend ist es auch, den Mund mit einer anti­bak­te­ri­ellen Mund­spü­lung oder Wasser sanft auszuspülen.

Haben Sie noch offene Fragen zur Weis­heits­zahn­ent­fer­nung oder möchten Sie direkt einen Termin verein­baren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!

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