Interview mit einer zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin

Neben der gründ­li­chen Unter­su­chung beim Zahn­arzt empfehlen wir Pati­enten auch eine regel­mä­ßige profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung. Wie Sie zahn­me­di­zi­ni­sche Prophy­la­xe­as­sis­tentin werden können, was bei der Behand­lung auf der anderen Seite des Stuhls passiert und warum der Besuch beim Zahn­arzt so wichtig ist, erklärt Ihnen Elena Krival.

Elena Krival arbeitet seit Januar 2009 als zahn­me­di­zi­ni­sche Prophy­la­xe­as­sis­tentin. Vorher war sie – ab Juni 2005 – als zahn­me­di­zi­ni­sche Fach­an­ge­stellte tätig. Zu unserem Praxis­team gehört Frau Krival seit August 2018.

 

Wie sind Sie Prophy­la­xe­as­sis­tentin geworden?

Frau Krival: Nach meiner Ausbil­dung zur zahn­me­di­zi­ni­schen Fach­an­ge­stellten habe ich einige Jahre als Assis­tenz im Sprech­zimmer gear­beitet. Durch eine Aufstiegs­fort­bil­dung am Fort­bil­dungs­in­stitut der Zahn­ärz­te­kam­mern Berlin und Bran­den­burg mit anschlie­ßender Prüfung wurde ich zur zahn­me­di­zi­ni­schen Prophylaxeassistentin. 

Was ist der Unter­schied zu einer zahn­me­di­zi­ni­schen Fachangestellten?

Frau Krival: Die zahn­me­di­zi­ni­sche Fach­an­ge­stellte unter­stützt den Zahn­arzt bei der Behand­lung im Sprech­zimmer.  Die zahn­me­di­zi­ni­sche Prophy­la­xe­as­sis­tentin arbeitet selbst­ständig im eigenen Sprech­zimmer und führt die profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung und die unter­stüt­zende Parodon­titis-Therapie durch.

Warum halten Sie Prophy­laxe für so wichtig? Und was ist das Beson­dere an einer profes­sio­nellen Zahn­rei­ni­gung in der Zahnarztpraxis?

Frau Krival: Erstens kann durch eine regel­mä­ßige profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung die Entste­hung von Karies und Parodon­titis wirksam verhin­dert werden. Auch bereits vorhan­dene Füllungen und Kronen halten oft länger, wenn sie regel­mäßig gerei­nigt und sauber gehalten werden. Zwei­tens werden bei der Prophy­laxe sämt­liche harte und weiche Beläge sowie Bakte­rien beseitigt. 

Wie läuft die profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung im Allge­meinen ab?

Frau Krival: Zuerst werden die weichen und harten Beläge – Zahn­stein – entfernt.
 Danach besei­tigen wir die störenden Verfär­bungen durch zum Beispiel Kaffee, Tee, Nikotin und Rotwein. 
 Nun polieren wir die Zähne gründ­lich. Dadurch kann die Besie­de­lung der Zähne durch Karies verur­sa­chende Bakte­rien verzö­gert werden. 
 Jetzt wird noch der indi­vi­du­elle Mund­hy­giene-Status fest­ge­stellt und wir geben Ihnen ein paar Tipps zur Verbes­se­rung der Mund­hy­giene. 
Zuletzt folgt die Fluo­ri­die­rung zur Härtung des Zahnschmelzes.

Und welche Aufgabe macht Ihnen dabei beson­ders viel Spaß?

Frau Krival: Jeden Tag neuen Menschen zu begegnen und ihnen nicht nur ein schönes Lächeln zu zaubern, sondern auch zu deren Gesund­heit beizu­tragen und mein Wissen an die Pati­enten weiterzugeben. 

Wie oft sollten wir eine profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung durch­führen lassen?

Frau Krival: In der Regel zweimal im Jahr, bei Bedarf – so bei einer behan­delten Parodon­titis – auch in kürzeren Abständen. 

Welche Fähig­keiten zeichnen Sie als Prophy­la­xe­as­sis­tentin beson­ders aus?

Frau Krival: Es ist wichtig, sich auf jeden einzelnen Pati­enten einzu­stellen. Ich versuche immer, heraus­zu­finden, wie der Patient betreut werden möchte und wie ich dies am besten in der Prophy­laxe- Sitzung umsetzen kann.

Wie gehen Sie mit Pati­enten um, die sehr viel Angst vor einer Behand­lung haben?

Frau Krival: Wichtig ist, mit den Pati­enten über die Angst zu spre­chen und zu versu­chen, heraus­zu­finden, woher diese Angst kommt. Wird der Patient über die Behand­lung gut aufge­klärt, verliert er meis­tens die Angst. 

Wollten Sie schon immer diesen Beruf ergreifen? Wenn ja, was hat Sie daran fasziniert?

Frau Krival: Ja, das wollte ich schon immer! Mich faszi­niert daran, selb­ständig am Pati­enten arbeiten zu können.

Können Sie den Lesern etwas mit auf den Weg geben, wie sie Zahn­krank­heiten vorbeugen können? Haben Sie einen Geheim­tipp für gründ­li­ches Zähneputzen?

Frau Krival: Sie können Zahn­krank­heiten vorbeugen, indem Sie sich gesund ernähren, nicht rauchen und gründ­lich Ihre Zähne putzen. Mein Geheim­tipp: Am besten putzen Sie mindes­tens zwei Minuten lang und rücken dabei gut auf.

Wie können Pati­enten sich am besten auf eine profes­sio­nelle Zahn­rei­ni­gung, eine andere Unter­su­chung oder Behand­lung vorbereiten?

Frau Krival: Lassen Sie Sich nicht durch Außen­ste­hende verun­si­chern und gehen Sie ohne Angst in die Behand­lung gehen!

Vielen Dank für das Inter­view, Frau Krival!

Mehr Infor­ma­tionen zur profes­sio­nellen Zahn­rei­ni­gung, zum Ablauf und Nutzen können Sie hier nach­lesen. Wenn Sie weiter­ge­hende Fragen haben oder einen Termin verein­baren möchten, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

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